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					Wieland Förster während der Eröffnungsansprache / re.: Gerd 
					Jaeger
				
 
					
					Aus der Laudatio von Wieland Förster am 30. August 2007:
					»Was nun unsere erste, mir im Gedächtnis gebliebene 
					Begegnung betrifft, war die mit dem jungen Aspiranten (Gerd 
					Jäger), der ruhig, selbstgewiss und vom Weimarer Studium her 
					Einiges wissend, das hysterische Schulklima geradezu 
					verdrängte. Er sprach frei und offen von der Weite 
					künstlerischen Schaffens und stellte Phantasie und Eigensinn 
					als höchst eigene Werte dar, beließ es dabei nicht bei 
					Worten, sondern versah uns über Nacht – ich empfinde heute 
					noch Hochachtung und Dank dafür – mit streng verbotenen 
					Katalogen, die wir im Bürolampenlicht abfotografierten 
					(Moore, Picasso und Heiliger waren dabei). Allein das war 
					einzigartig, ein lebenslang wirkendes Geschenk ungehorsamer 
					Freiheit in einem total verängstigten Lehrkörper.
					Mit dem Wissen um die klassische Moderne war er uns voraus, 
					und da er in Westberlin schon ein Stück Welt gesehen hatte, 
					besaß er eine fest gefügte Innerlichkeit. (…)
					
						
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							Liegende (schwebend), 1977  | 
							
							 
							
							  
							
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					Sein persönliches Werk nun, getragen von Naturerkenntnis und 
					exzessivem Eindringen in die Möglichkeiten unseres, also des 
					vergangenen, Jahrhunderts, reflektiert und verarbeitet den 
					Reichtum der klassischen Moderne, manche Anregung schmilzt 
					sich seinen Vorstellungen und seinen künstlerischen 
					Phantasien ein, was zugleich deren Frucht - und Haltbarkeit 
					bestätigt. Ausgangspunkt seines Werkes ist und bleibt der 
					Mensch: als Bildnis, Torso, Figur und freie Figuration. 
					Schon in seinen Anfängen gibt es Kleinplastiken, deren 
					Ausformungen so eigenartig und verschieden im Formangebot 
					sind, dass jede Einzelne den Grundstein zu einem ganzen 
					Lebenswerk hätte legen können! Aber seine Natur, seine 
					Begabung treibt ihn immer weiter, weil sie so gar nicht zur 
					Zufriedenheit neigt.« (vollständige Rede
					
					hier)
					
						
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							Badestudie I, sitzend, 1966  |