Gerd Jaeger wurde am 16. September 1927 in 
							Förderstedt geboren. 1943 bis 1949 Kriegsdienst und 
							russische Gefangenschaft. 1949 bis 1951 Studium an 
							der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste 
							Weimar. Grundlagenstudium bei Domke und Malerei bei 
							Herbig. Zeichnerische Anregungen durch Schäfer-Ast. 
							1951 bis 1953 Fortsetzung des Studiums an der 
							Hochschule für Bildende Künste in Dresden, 
							Plastik/Bildhauerei bei Eugen Hoffmann und Walter 
							Arnold.  
					
				 
				
							Foto: Nachlass Gerd Jäger 
							Neben plastische Arbeiten von Fritz Cremer, Gustav 
							Seitz, Hans Wimmer und Toni Stadler hat er auch jene 
							von Henry Moore, Marino Marini und Alberto 
							Giacometti im Original gesehen. Ebenfalls 
							Beschäftigung mit den Werken der Bildhauer Hermann 
							Blumenthal, Ludwig Kasper und Lehmbruck. 1956 bis 
							1962 Assistent mit künstlerischer Lehrtätigkeit, 
							1963 bis 1971 Dozent für Bildhauerei, von 1970 bis 
							1976 und von 1981 bis 1988 Leiter der Abteilung 
							Plastik, seit 1971 Professur für Plastik/Bildhauerei 
							an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Ab 
							1994 verstärkte Hinwendung zur Malerei.
							Am 10. Januar 2019 in Dresden verstorben. 
					
						
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							»Plastik ist der Deutung durch gleichnishafte 
							Komprimierung, nicht der Imitation des Lebens 
							verpflichtet«, schrieb Jaeger 1977. Stets suchte er, 
							die Gesetzmäßigkeiten zeitgenössischer Bildhauerei 
							zu erfassen und auszuloten. Anknüpfend an die 
							archaischen Formenverknappung und strengen 
							Bewegungsbindungen der Arbeiten von Gerhard Marcks, 
							Ludwig Kasper und besonders von Hermann Blumenthal 
							hat Jaeger sich auch schon in den fünfziger Jahren 
							mit den künstlerischen Neuerungen Henry Moores oder 
							Marino Marinis auseinandergesetzt. 
							li.: 
							Blauer Torso, 1978 
							re.: 
							Aufrechte Figur mit geneigtem Kopf, 1990  | 
							
							 
							  
							
							   
							
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				So bildet er sein empfindsames Einfühlungsvermögen in formale 
				Werte aus, findet große plastische Formen, reduziert und 
				vereinfacht, weit entfernt von einem auf das Abbildhafte 
				reduzierte Realismus-Verständnis, wie es in den fünfziger und 
				sechziger Jahren im Osten Deutschlands als verbindlich 
				deklariert und praktiziert wurde.  |