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Neben der Wucht des Blockes stehen Köpfe, eher
melancholisch und nachdenklich in die Ferne
schauend, in sich gekehrt.
»Sebastian Paul, … spielt ihn gern aus, den
Zwiespalt zwischen klassisch Organischem, sensibel
Formuliertem und Offengelassenem. ´Gegenfeuer´ heißt
einer seiner Marmorsteine. … Der Schönheit
verfallen, liebt er ihr Vergehen. Er unterbricht
dann die Verläufe, feiert den Bruch und macht das
Unvollkommene zu seinem Credo. Wenn die Auflösung
ins Unhaltbare gerät, gebietet er Einhalt. Pauls
Plastiken hüten sich vor dem Raumgreifenden. Dem
Runden setzt er in seiner Kunst das Sperrige
entgegen. Und das hat schlicht mit dem Leben zu
tun.«
Petra Hornung zur Vernissage der
Ausstellung »Strand und Steine« am 14. Juni 2018
im stilwerk Berlin |
Blaue Stunde, 2008, Steinguss, H: 55 cm
o.: Stiller Kopf, 2010, Steinguss, H: 39 cm / u.: Korenkopf, 2008,
Bronze, H: 16 cm / Karyatidenkopf,
2007, Kalkstein, H: 30 cm, B: 26 cm
Zu beachten sind auch seine Steingüsse. Völlig zu unrecht werden
diese auf dem Kunstmarkt zuweilen als Ersatz für Bronze
angesehen. Jene von Sebastian Paul, alle selbst gegossen,
bestechen durch ihre ganz eigene ästhetische Qualität und
Frische. Man vermisst die Bronze nicht, empfindet den Steinguss
als ästhetische Bereicherung, wie auch bei Wilhelm Lehmbruck
nicht, sicher ein gewagter Vergleich, aber bei einer Ausstellung
über Wilhelm Lehmbruck im Kolbe-Museum in Berlin im Jahre 2000
sah man ebenfalls den ästhetischen Reiz vieler Steingüsse.
Sinken, 2006, Bronze, H: 22 cm / Torso Stehende, 2006, Bronze,
H: ca. 30 cm |