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Biografie |
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Theo Balden wurde als drittes
Kind des deutschen Auswandererehepaars Bertha und Otto
Koehler am Rio Raffael in der Nähe der Stadt Blumenau
(Brasilien)
geboren. Nach dem Unfalltod des Vaters im Jahr 1905 kehrte
die Mutter mit ihren Kindern 1906 nach Deutschland zurück
und zog nach Berlin. Ab 1910
besuchte er die Volksschule und erhielt wegen seines
zeichnerischen Talents ab 1917 Zeichenunterricht.
Von 1918 bis 1922 absolvierte er eine Ausbildung als
technischer Zeichner in der Maschinenbaufabrik Ludwig Loewe
& Co (Berlin) und studierte 1923 bis 1924 am Bauhaus in
Weimar unter anderem bei Lászlo Moholy-Nagy
und Oskar Schlemmer. Seit 1924 war er freischaffend. 1928
trat er in die KPD ein und trat 1926 auch der Roten Hilfe –
einer Solidaritätsorganisation der KPD – bei.
1929 wurde Balden Mitglied in der Assoziation revolutionärer
bildender Künstler (Asso). Mit der Machtergreifung des
Nationalsozialismus war er in einer illegalen
Widerstandsgruppe aktiv und wurde im Januar 1934 verhaf-
tet. Nach 9 Monaten Haft wurde er unter Polizeiaufsicht
freigelassen.
1935 konnte er nach Prag mit einem falschem Pass auf den
Namen Theo Balden fliehen. Diesen Namen behielt er auch in
Zukunft bei.
In Prag war er Mitbegründer und erster Vorsitzender des
Oskar Kokoschka Bundes deutscher und österreichischer
Künstler. Die Besetzung der Tschechoslowakei 1939 durch die
Deutschen zwingt ihn zur Flucht nach Großbritannien. In
London wirkte er weiter als Künstler und arbeitete daneben
als Gärtner. Hier heiratete er auch Annemarie Romahn
(Annemarie Balden-Wolff). Nach dem deutschen Angriff auf
Frankreich wurde Balden wie andere deutsche Emigranten als
„feindlicher Ausländer“ interniert und mit deutschen
Kriegsgefangenen nach Kanada gebracht. Nach mehreren Monaten
im Internierungslager wurde Balden 1941 nach Fürsprache der
britischen Royal Academy of Arts freigelassen und kehrte
nach London zurück.
Er beschäftigte sich in einer Gießerei mit Metallguss und
arbeitete für das Museum der Stadt Derby. Seine Werke wurden
in verschiedenen Ausstel-
lungen in Großbritannien gezeigt.
1947 kehrte er nach Deutschland zurück und war 1948 bis 1950
Mitarbeiter der Satirezeitschrift Ulenspiegel. 1950 erhält
er auf Anraten von Maart Stam den Lehrauftrag für das
Grundlagenstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Sein Lehransatz, geprägt durch seine Bauhausstudien, wird
stark kritisiert und seine Lehrtätigkeit entschieden
behindert. Nach einem Herzinfarkt 1958 wird ihm seine
vorzeitige Suspendierung mitgeteilt.
Seit 1958 Arbeit als freischaffender Künstler in Ostberlin.
1965 erhält er den Kunstpreis der DDR. Ausstellungen in
Dresden, Halle, Magdeburg, Rostock, Stralsund und Greifswald
und eine Ausstellungs-
tournee durch mittelenglische Städte.
1967 und 1976 Nationalpreis der DDR. 1969 Johannes R.
Becher-Medaille und Käthe Kollwitzpreis der Akademie der
Künste der DDR, dessen Mitglied er 1970 wird. 1971
Einzelausstellung in der Nationalgalerie der Staatlichen
Museen zu Berlin und im Museum der Bildenden Künste zu
Leipzig.
In den folgenden Jahren Ausstellungen im Kunstmuseum Aalborg
(Däne-
mark), in Kristiansand (Norwegen), in Moskau, Potsdam,
Schwerin, Rostock, Leipzig, Warschau, und Paris.
1979 Vaterländischer Verdienstorden und 1983
Karl-Marx-Orden.
1983 Ausstellung in der Akademie der Künste, Berlin.
1984 Ehrenpromotion an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald und 1990 Ehrenprofessur der Kunsthochschule
Berlin-Weißensee.
1993 Beteiligung an der ersten Mitgliederausstellung der
Vereinigten Akademien der Künste Berlin-Brandenburg.
Am 30. September 1995 in Berlin verstorben. |
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