Sehr geehrte Damen und Herren,
eine Nachlese zu vier eröffneten Ausstellungen:
I.
Sylvia Hagen. Spuren: Bronze – Ton – Papier
»Die Arbeit beginnt. Ich habe eine Idee, den Ton, ein Stück Holz
und die Lust zu arbeiten. Es beginnt eine Art Annäherung,
entsteht eine Art Impression. Die versuche ich zu überwinden
durch Arbeiten, Zerstören, etwas stehen lassen, um es vielleicht
wieder zu zerstören. ›Wann weißt du, wann du aufhören musst?‹,
wurde ich vor kurzem gefragt. ›Wenn ich aufhöre‹, habe ich
geantwortet. Manchmal stimmt es.« Sylvia Hagen
Sylvia Hagen. Spuren: Bronze – Ton – Papier: Blick in die
Ausstellung
»Aus gewalzten Tonplatten baut sie Körper, die Gesten, die Räume
und Oberflächen, die Schrunden und die Brüche ihrer Figuren
vom Grund aus auf. Das ist ein synthetisches Vorgehen, eine Art
Architektur, die wie jede wirkliche Architektur einen Organismus
von menschlichem Maß entstehen lässt. Dieses Verfahren gehört
ganz ihr. Die Werke bleiben kenntlich, auch und vor allem dann,
wenn sie die irdenen Figuren in Farben fasst oder sie auch in
Bronze gießen lässt.« Matthias Flügge
Welle II, 2017, Bronze für Gips, 29 x 48 x 25 cm
· Foto: Bernd Borchardt
Torso, 2012, Terrakotta, engobiert, 38 x 27 x 33 cm /
Quelle I, 2010, Bronze, 30 x 9 x 11 cm ·
Fotos: Bernd Borchardt
Tanz/Macabre, 2014, Kohle, 64 x 45 cm ·
Die heilige Barbara, 2004, Bronze, 45 x 23 x 22 cm
· Fotos: Bernd Borchardt
»Parallel dazu entstehen Zeichnungen und druckgraphische
Blätter, dir die plastischen Arbeiten zuweilen vorbereiten,
meist aber innerhalb des Œuvres und der Gattung als autonome
Werke zu betrachten sind. Klassische Bildhauerzeichnungen
erforschen gleichsam die Tektonik und Proportion des
menschlichen Köper, und in ihren Zeichnungen nach der sie seit
Jahrzehnten umgebenden Landschaft und Natur erkennt Sylvia
Hagen das nicht nur atmosphärische Elixier ihres ganzen
künstlerischen Schaffens.« Matthias Flügge
o. T., 2014, Kohle, 59 x 42 cm / o. T., 2014, Kohle, 45 x 60 cm
· Fotos: Bernd Borchardt
»Die Ausstellung zeigt ein Werk, das sich über die vergangenen
Jahrzehnte ebenso bedacht wie konsequent entwickelt hat. Es ist
von einer wunderbaren Gelassenheit ebenso bestimmt wie von einem
starken künstlerischen Willensimpuls. Sylvia Hagen hat die
figurative bildhauerische Formulierung des europäischen 20.
Jahrhunderts, die sich zwischen Naturhaftigkeit, expressiver
Formkonvulsion und klassisch-antiker Idealität bewegte, zugleich
bewahrt und für die Gegenwart erneuert.« Matthias Flügge
Die Ausstellung noch bis zum 22.12.2024, geöffnet Mittwoch bis
Sonntag und an Feiertagen 11 bis 16 Uhr
Stiftung Schloss Neuhardenberg
Schinkelplatz
15320 Neuhardenberg
www.schlossneuhardenberg.de
II.
ist ebenfalls eröffnet die neue Sonderausstellung im
Gustav-Seitz-Museum in
Trebbin
Sie ist Christa Sammler (*1932) gewidmet und zeigt anhand
ausgewählter Werke und Dokumente, wie intensiv die Begegnung,
der gegenseitige Einfluss und die lebenslange Verbindung
zwischen dem Bildhauer Gustav Seitz (1906-1969) und der
Bildhauerin Christa Sammler war.
Hauptwerke der vielfach ausgezeichneten Künstlerin sind u. a.
das Schliemann-Denkmal für das Schliemann-Gymnasium in Berlin,
der fünfteilige Reliefzyklus »Mensch-Natur-Gesetze« für die
heutige Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und
die Skulptur »Mädchen mit Apfel«, zu sehen u. a. im Dresdner
Albertinum und der Skulpturensammlung Güstrow.
Christa Sammler ist 1932 geboren. Von 1951 bis 1956 studierte
sie Bildhauerei an der Hochschule der Bildenden Künste in
Dresden bei Walter Arnold und von 1956 bis 1958 war Sie
Meisterschülerin an der Akademie der Künste er DDR bei Gustav
Seitz.
Viele ihrer Plastiken stehen in verschiedenen Städten im
öffentlichen Raum. Dank einer Schenkung durch die Künstlerin
verfügt das Winckelmann-Museum Stendal über eine umfassende
Sammlung der Werke Christa Sammlers.
Christa Sammler: Reliefs »Erde« und »Gesetze«, Foto: Bernd
Kuhnert
Die Ausstellung läuft noch bis zum 23. Februar 2025, geöffnet
bis Oktober Mittwoch bis Sonntag 11 bis 17 Uhr, ab November
Freitag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr.
Christa Sammler bei Seitz – Verbundenheit in Kunst und
Korrespondenz
Gustav Seitz Museum
Platz der Jugend 3a
15374 Müncheberg, OT Trebnitz
Dazu eine Anekdote aus eigenem Erleben:
Bei einem Podiumsgespräch anlässlich der Seitz-Ausstellung in
der Galerie am Wasserturm im Jahr 1999 erklärte Christa Sammler,
dass sie von Gustav Seitz bei dem sie ihr Meisterstudium
absolvierte, das »Speisen« gelernt hätte. Bis dahin hätte sie,
wenn sie Hunger hatte, etwas gegessen. Seitz lehrte sie, dass
Speisen ein kulturvoller Akt sei.
Sicher hat sie noch mehr bei Seitz gelernt.
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III.
gibt es eine Ausstellung des figurativen Bildhauers Rolf
Biebl, aber mit Malerei (!) in der
Galerie
Gesellschaft
Auguststraße 83
10117 Berlin
Rolf Biebl ist 1951 in Klingenthal geboren. 1973 bis 1978
Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule
Berlin-Weißensee bei Werner Stötzer, anschließend dort
Aspirant. 1979/1980 Aspirantur an der Akademie der
Hochschule für Bildende Künste in Budapest. 1980 bis 1983
Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei Ludwig
Engelhardt. Von 1984 bis 1986 Assistent an der
Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Jo Jastram. Von 1985
bis 1986 hatte er Lehraufträge an verschiedenen Berliner
Kunsthochschulen. Rolf Biebl arbeitet seitdem freischaffend
in Berlin.
Ausstellung bis zum 4. Oktober (Finissage, 18 bis 21
Uhr), geöffnet Donnertag bis Sonnabend 14 bis 18 Uhr
weitere Informationen in diesem
Flyer
(PDF)
Abbildung:
»R« aus dem Zyklus »Homo abstraktus«, 2002
Mischtechnik auf Leinwand, 200 x 100 cm, Foto: Bernd
Schurian |
IV.
Zum 85. Geburtstag von Ronald Paris (1933 bis 2023) zeigte
ich 2018 im stilwerk Berlin die Ausstellung
»Köpfe«
mit Zeichnungenvon Ronald Paris.
Zu seinem 90. Geburtstag zeigt nun seine Geburtsstadt
Sondershausen in Thüringen im dortigen
Schlossmuseum die Ausstellung:
Ronald Paris: Menschenbilder – Porträts aus 60 Jahren
Die Ausstellung läuft bis zum 12. Januar 2025
geöffnet: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Am 12. August 2023 wäre der Maler Ronald Paris (1933-2021)
90 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jubiläums wird sein
Werk in zahlreichen Ausstellungen bundesweit geehrt. Den
Abschluss in diesem Reigen bildet die Geburtsstadt des
Künstlers, der er zeitlebens eng verbunden blieb.
In "Menschenbilder" werden seine Porträts in den Blick
genommen. Bekannte Personen aus Politik, Kunst,
Wissenschaft, Film und Literatur vor allem der DDR begegnen
uns und lassen erahnen, in welchen Kreisen sich Paris
bewegte, mit wem er Bekanntschaften pflegte und befreundet
war. Zugleich gewähren gefühlvolle Arbeiten zu seiner
Familie einen intimen Einblick in das Seelenleben eines
außergewöhnlichen Künstlers. (Information des Museums) |
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Zum Schluss ein Angebot:
Sebastian Paul: Gestrandet – und Königsstein liegt doch am Meer,
2011
Bronze, 1/5, Guss: Kunstgießerei Altglienicke, bezeichnet:
S. Paul/2012.No. 1/5. P. KGA, 20 x 15 x 10 cm
1 800 €
Sebastian Paul, geboren
1977 in Berlin, 2000-2002
Philosophiestudium, Humboldt-Universität zu Berlin, 2002-2009
Studium der Bildhauerei Burg Giebichenstein, Kunsthochschule
Halle und Kunsthochschule Berlin Weißensee, 2009-2011
Meisterschüler Kunsthochschule Halle, freischaffend in Berlin
tätig.
Nun hat der Herbst begonnen, im Supermarkt liegt der
Weihnachtstollen bereit, im Baumarkt der Schmuck für den
Weihnachtsbaum.
Viel Freude beim Lesen des Newsletters und wenn Wehmut beim
Abschied vom Sommer aufkommt, freuen Sie sich auf den 4.
Weihnachtskalender der Kleinplastik, an dem ich schon arbeite.
Herzliche Grüße
Ihr Wilfried Karger |