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Newsmail Juni 2023, Kunsthandel Dr. Wilfried Karger
 

22.6.2023

Ausstellung mit Werken von Franziska Schwarzbach in der Barnstorfer Kunstscheune

Sehr geehrte Damen und Herren,

über der Barnstorfer Kunstscheune in Wustrow auf dem Darß stand am Samstag vor Pfingsten die Sonne, als die neue Saison mit der Ausstellung

Malte Brekenfeld – Malerei · HansScheib – Bildhauerei · Anna Franziska Schwarzbach – Bildhauerei

eröffnet wurde.
Zur Ausstellung sprach der Rostocker Galerist Mathias Goldberg und Jaqueline Boulanger sang mit ihrer Begleitung.

Über der Barnstorfer Kunstscheune scheint aber die Sonne schon seit 33 Jahren, so lange hat Gabriele Eymeal die Kunstscheune aufgebaut und erfolgreich geführt.
Sie hat sich einen hervorragenden Ruf in der Welt der Kunst, bei Sammlern, Touristen und Künstlern erworben. Das Ausstellungsprofil ging bald über das Anfangsprogramm, die norddeutsche Kunst zu zeigen, hinaus, dehnte sich nach Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen aus.
Die Eröffnung der neuen Saison verband Gabriele Eymeal nun mit der Übergabe des Staffelstabes an ihre Tochter, Riekje Eymael, die ein Studium an der Hochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) absolviert hat, und in den vergangenen Jahren schon in den Galeriebetrieb involviert war.

Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 30. Juli 2023, täglich außer freitags von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr.

DER MORGEN, 1986, Bronze, 150 x 55 x 80 cm · Foto © Künstlerin

Dieser Beitrag stellt ausschließlich den Ausstellungsteil der Anna Franziska Schwarzbach vor. Mit launiger, weil Heiterkeit verbreitender Hand hat sie eine Auswahl aus ihrem großen Werk getroffen, die sich wunderbar in die Kunstscheune und deren Garten einbringt, sie beginnt am Eingang zur Kunstscheuen mit einer sehr anmutigen lebensgroßen Plastik »Der Morgen«, zeigt die Plastik »Deutsche Einheit«, zwei miteinander ringende Bären, der Hinweis auf den Bestseller »Der Osten eine westdeutsche Erfindung« von Dirk Oschmann sei in diesem Zusammenhang gestattet, und neu im Sujet bei Schwarzbach: »Kleiner Esel«, der nun den Sündenbock abgelöst hat.

für größere Darstellung auf die Abbildungen klicken

 

KLEINER ESEL, 2023, Bronze, 23 x 23 x 8 cm, Aufl. 12
Erstguss, Nachauflage möglich
DEUTSCHE EINHEIT*, 1991, Bronze, 2. Guss mit gegossenem Berliner Pflasterstein, 44 x 35 x 22 cm

(von der Künstlerin genannt: der »Bärenklau«, wobei der Bärenklau eine sehr giftige Pflanze ist)

»Eine dieser besonderen Menschen ist Anna Franziska Schwarzbach - eine der wichtigsten zeitgenössischen deutschen Bildhauerinnen. … Der Körper steht in Franziska Schwarzbachs Arbeiten im Zentrum. Es geht um Proportion und das Verhältnis von Norm und Ideal. … Es geht ihr um den Menschen in seiner vielfältigen Realität und die damit verbundene schöpferische Spurensuche nach der adäquaten Form. Dabei steht der Kontrast von geschlossener und offener Form im Vordergrund.
Meist ist es der Kopf, als massige gerundete Form. Drumherum die Geflechte der übrigen Körperlandschaft. Wie als würde Zweigwerk die geschlossene Form verhüllen wollen und an einigen Stellen die Grundform entblößen, oder als spähe man durch eine Hecke, um etwas Besonderes zu entdecken in der Tiefe. An der Stelle wird es interessant und durch langes Anschauen fast fremd. Das schafft wiederum Distanz. Durch diese Entfremdung werden aber plötzlich neue Facetten sichtbar und es zeigt sich die besondere Qualität ihrer Kunstwerke.« Mathias Goldberg zur Vernissage der Ausstellung

Die »Steinalte«, der Bronzeguss von einer Sandsteinskulptur prangt auf dem grünen Rasen der Kunstscheune ebenso wie »Schiethe und Goller«.

STEINALTE, 1979 in Reinhardtsdorf Sandstein, Bronze 2/6 (Roman Pecher 2022), 71 x 63 x 33 cm
SCHIETHE, 1998, Bronze, 95 x 34 x 27 cm, signiert Plinthe hinten links mit AFS 1. Guss, September. 2013
GOLLER, 1998, Bronze, 97 x 35 x 29 cm, signiert Plinthe hinten links mit AFS, 1. Guss September 2013
Fotos © Künstlerin

Als ich 2015 die Ausstellung mit Anna Franziska Schwarzbach im stilwerk Berlin vorbereitete, fragte ich sie nach Stunden des Aufenthaltes in ihrem Atelier, ob wir die Ausstellung »Menschen« nennen, das schien mir der Schlüssel zu ihrem Werk. Nun widme ich mich ausschließlich der figürlichen Plastik, aber kein Bildhauer ist m. E. so nahe am Menschen, sei es bei der Würdigung besonderer Persönlichkeiten oder im Alltäglichen. Nie geht es ihr um sich als Bildhauer, natürlich muss sie die Fähigkeit des Modellierens in Ihren Händen und den Blick für die plastische Form in Ihren Augen haben, aber Zielpunkt ist der Mensch in seiner Anerkennung oder im Hinweis auf seine Gefährdung.

SCHLENKERLOTTE, 1992, Bronze auf Eisen patiniert 2/6, Bronzegießerei Roman Pecher 2002, 72 x 26,5 x 22 cm · Foto: Hermann Büchner
DRAMATISCHER KOPF (Rest einer liegenden Figur), 1986, Bronze 1/6, Bronzegießerei Roman Pecher 2012, 42 x 20 x 30 cm · Foto: Armin Herrmann
ZETTELMADONNA, 1997, Bronze auf Eisen patiniert 2/4, Bronzegießerei Roman Pecher 2009, 50 x 21 x 19 cm · Foto © Künstlerin

OHNE MEIN PFERD BIN ICH KEIN MENSCH - Gustav Hartmann, 1995, Bronze 2/6, Bronzegießerei Roman Pecher, 45 x 27 x 29 cm
PUSCHKIN, 2015, Bronze 2/6, Kunstgießerei Flierl 2017, 69 x 25 x 27 cm · Fotos: Hermann Büchner

Die Hauskatzen-Parade: Bettelnder Bohumil, Sich putzender Leopold, Fauchender Massimo, Unsere Babsi, Liegender Leopold

aus der Hauskatzenparade: Unsere Babsi / Bettelnder Bohumil

Bettelnder weiblicher Plagegeist, 2005, Eisen mit Sockel, 70 x 50 x 30 cm  /  Rosika, 2009, Holz  · Foto © Künstlerin

Eingangsvitrine, daraus:
KLEINER AMOR, 2009, Bronze 1/12, Bronzegießerei Roman Pecher 2023, 9,5 x 3,5 x 3,5 cm / DIRIGIERENDER ENGEL, 2009
Bronze 1/12, Bronzegießerei Roman Pecher 2023, 10,5 x 5 x 6 cm
UDO, 2016, Bronze, Bronzegießerei Roman Pecher, 13 x 4 x 4 cm
Fotos © Künstlerin

52 Plastiken und 5 Medaillen hat Franziska in die Bernsdorfer Kunstscheune gebracht, da lässt sich doch etwas finden.

Zum Schluss noch eine Gesamt-Ansicht, die zeigt, was die Barnstorfer Kunstscheune ausmacht: ein Ambiente, das eigentlich als Galerie ungeeignet erscheint. Doch der jahrzehntelange Erfolg spricht für sich.

Barnstorfer Kunstscheune mit DER MORGEN, 1986 · Foto © Künstlerin

Die Fotos sollen Lust auf einen Besuch der Barnstorfer Kunstscheune mit der laufenden Ausstellung machen, der Garten Eden kann nicht schöner sein.

Informationen zu den Ausstellungsbeiträgen von Malte Brekenfeld und von Hans Scheib zur Ausstellung sind auf der Website der Kunstscheune zu finden.

Wenn Sie in Wustrow sind, besuchen Sie auch die Ausstellung von René Graetz im Fischlandhaus (siehe letzter Newsletter)

Das Fischlandhaus ist ein unter Denkmalschutz stehendes Hochdielenhaus, wie es typisch für die Region ist.
In den Galerieräumen finden jährlich drei Ausstellungen in Kooperation mit dem Kunstmuseum Ahrenshoop statt, ergänzt durch regelmäßige Konzerte und Lesungen.

Die Ausstellung ist geöffnet: Mo, Di 10 - 12 und 14 - 17, Do 10 - 12 und 14 - 18, Fr, Sa, So, feiertags 11 - 16 Uhr

Fischlandhaus Wustrow
Neue Straße 38
18347 Ostseebad Wustrow

Foto: © Fischlandhaus/Ostseebad Wustrow

 

Noch ein Hinweis:

10 Jahre Skulpturensammlung der Waldsiedlung Bernau
im Kunstraum Innenstadt

24. Juni 2023, diverse Veranstaltungen

darunter:

14 Uhr
Podiumsgespräch
Dr. Fritz Jacobi, im Gespräch mit der 92-jährigen Bildhauerin Lore Plietzsch aus Berlin und dem in Bernau lebenden Bildhauer Friedrich B. Henkel.

weitere Details in diesem PDF


Nun genießen Sie den Sommer und den Urlaub, beides geht vorüber, leider, ebenso wie die grünen Wiesen.


Beste Grüße



Ihr Wilfried Karger

 

Allgemeine Information im Internet unter www.kunsthandel-karger.com sowie bei facebook und Instagram

 

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