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Newsmail Juli 2022, Kunsthandel Dr. Wilfried Karger
 

11.7.2022

Terrakotta-Reliefs von Harald Kretzschmar

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein neues Angebot für Sie: satirische Terrakotta-Reliefs von Harald Kretzschmar.

Voltaire, der Philosoph, 1989
für größere Darstellung: auf die Abbildungen klicken

Harald Kretzschmar ist 1931 in Berlin geboren. Nach seinem Abitur an der Kreuzschule in Dresden studierte Harald Kretzschmar von 1950 bis 1955 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seitdem arbeitet er freischaffend. 1954 veröffentlichte er seine ersten Karikaturen in der Leipziger Volkszeitung. Angeregt durch Hannes Hegen kam er 1955 zum Eulenspiegel, der wöchentlich in der DDR erscheinenden satirischen Zeitschrift, wo er bis 1991 blieb und schon bald zum festen Stamm der Zeichner gehörte. Neben satirischen Zeichnungen über innen- und außenpolitische Verhältnisse bestritt er zum größten Teil die Kolumne der Porträtkarikatur auf der seit 1958 bestehenden Kulturseite 6. Zahlreiche andere Veröffentlichungen erweiterten seinen Aktionsradius – vor allem auf dem Buchmarkt. Daraus erwuchs das Verfassen von Porträt-Essays, von Glossen und Kunstkritiken.
Im Verband Bildender Künstler der DDR organisierte er als Vorsitzender der Zentralen Sektionsleitung Karikatur zahlreiche Ausstellungen, wie Ökonokomik, Karigrafie und beförderte er das als nationale Karikaturensammlung der DDR gedachte Satiricum Greiz.

In der DDR war Harald Kretzschmar ein sehr bekannter und beliebter Karikaturist. Seit 1990 tritt er verstärkt mit Artikeln in der Presse hervor.

Seinem neuen Heimatort Kleinmachnow, in dem er seit 1956 wohnt und mit ihm viele andere bekannte Maler und Schriftsteller, setzte er 2008 mit seinem Buch »Paradies der Begegnungen: Der Künstlerort Kleinmachnow« eine bleibende Erinnerung. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt ihn Ingeborg Ruthe in einem Beitrag der Berliner Zeitung.

o.: Honore de Balzac, 1986 / Ernst Busch, 1989 / Desdemona, 1986
u.: Friedrich, der Flötenspieler, 1989 / Erwin Geschonneck, 1989 / Günther Grass, 1991

 

1986 begann der Ausflug von Harald Kretzschmar in das Dreidimensionale. Anlass war ein Auftrag für die Ausgestaltung eines Kabarettneubaus in Magdeburg. Angeregt war er durch die Maquetten von dem Engländer Roland Searle für die Pariser Monnaie, die er noch sehr flach modelliert hatte, die Kretzschmar 1979 gesehen hatte.
Der Reiz aber lag auch darin, dem großen Honoré Daumier zu folgen.
Dieser wurde 1982 von dem Journalisten und Karikaturisten Charles Philipon, der Herausgeber des satirischen Wochenblattes La Caricaturé in Paris war, die Deputierten der Julimonarchie als »Berühmtheiten des Juste milieu« zu karrikieren. Da hat er diese von 1832 bis 1835 in Ton modelliert. 80 Jahre später wurden sie von Sammlern entdeckt, restauriert und in Bronze gegossen.

Beides weckte den Ehrgeiz von Harald Kretzschmar, selbst das Plastische zu erkunden.
So schuf er 13 Reliefs verschiedener Vertreter aus Kunst und Kultur in dem Material Terrakotta, sechs von Ihnen sind im Satiricum Greiz, der Nationalen Satiresammlung der DDR.

1986 entstanden Shakespeare (12 x 11 cm), Desdemona (13 x 7 cm) und Honore de Balzac (12 x 11 cm), 1989 Friedrich, der Flötenspieler (10 x 10 cm), Voltaire, der Philosoph (16 x 10 cm), Thomas Mann (16 x 10 cm), Heinrich Mann (18 x 10 cm), Ernst Busch (13 x 10 cm) und Erwin Geschonneck (17 x 11 cm) und 1991 Günther Grass (14 x 11 cm), Sängerin (14 x 12 cm), Sappho (14 x 8 cm) und Pindar (17 x 8 cm).

Auf leinenem Untergrund und mit einer Holzleiste gerahmt im Format 35 x 33 cm kann ich diese nun zum Kauf anbieten, für mich ein Sondergebiet meines Wirkens, aber plastische Arbeiten eines der bekanntesten Karikaturisten der DDR.

 

o.: Heinrich Mann, 1989 / Thomas  Mann, 1989 / Pindar, 1991
u.: Sängerin, 1991 / Sappho, 1991 / Shakespeare, 1986

 

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Betrachten!


Zur Abrundung noch drei Ausstellungs-Tipps:

I

Am 21. Juli des vergangenen Jahres ist der Maler und Bildhauer Walter Libuda verstorben.
Die Sächsische Akademie der Künste eröffnete am 12. Juli 2022 die Ausstellung

Walter Libuda
DIE FRUCHT – Bilder auf Leinwand und Papier

Wolfgang Holler, Präsident der Sächsischen Akademie der Künste begrüßte und Jutta Penndorf, Kunsthistorikerin aus Altenburg, sprach über die Ausstellung.
Jaspar Libuda, Komponist und Kontrabassist, Berlin, begleitete die Vernissage musikalisch.

Die Ausstellung ist bis zum 30. September 2022 Montag bis Freitag geöffnet, Palaisplatz 3, 01097 Dresden. Anmeldung ist unter 0351 81076300 ist erwünscht.

Weitere Informationen unter www.sadk.de
 
Gerne erinnere ich mich an die Ausstellung
»FREIREISER«
Plastiken · Objektkästen · Bilder
von Walter Libuda
 
vom 21. November 2019 bis zum 25. Januar 2020 im stilwerk Berlin und an die sympathischen Begegnungen mit Walter Libuda in Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung

II

Noch bis 26. August 2022 sind Arbeiten des Bildhauers Sebastian Paul in einer Ausstellung zusammen mit der Malerin Heidi Mumenthaler in der Galerie der Kunstgießerei Altglienicke (ehemals Kunstgießerei Flierl), Wegedornstraße 46 in 12524 Berlin (Einfahrt 52) zu sehen, geöffnet ist Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung.

III

Und schließlich läuft noch bis zum 28. August 2022 die Ausstellung:

ANNA FRANZISKA SCHWARZBACH im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)
geöffnet täglich von 10 bis 18 Uhr, außer Mittwoch (Schließtag)

»Die umfangreiche Werkschau zeigt einen Überblick über das künstlerische Schaffen einer der wichtigen zeitgenössischen deutschen Bildhauerinnen, das vor allem durch eines gekennzeichnet ist: Haltung-Bewahren und Position-Beziehen.
Anna Franziska Schwarzbach, die ihren Weg schon zu DDR-Zeiten selbstbestimmt und unabhängig von gesellschaftlichen und politischen Veränderungen sowie Geschlechterklischees ging, kann auf ein vielseitiges Œuvre blicken. Ihr Hauptthema ist der Mensch, dessen Schicksal die Künstlerin oft persönlich bewegt. Material und Darstellungsform streben nicht primär nach einem reinen Abbild, sondern entstammen stets der intensiven Auseinandersetzung Schwarzbachs mit dem Thema, der Person, ihrer Geschichte und ihrem Wesen. Von expressiven, teils lebensgroßen Eisen- und Bronzeplastiken über Holzskulpturen bis hin zu Medaillen würdigt die gemeinsam mit der Künstlerin konzipierte Ausstellung erstmals umfangreich ihre herausragende künstlerische Position.« (Text des Kunstmuseums Moritzburg)

Nun habe ich Ihnen genug Anregungen für den Sommer gegeben, der möglichst schön werden möge, auf dass wir wenig Gas und Öl verbrauchen. Gute Reise oder Ruhe auf dem Balkon wünscht

Ihr Dr. Wilfried Karger

 

Allgemeine Information im Internet unter www.kunsthandel-karger.com sowie bei facebook und Instagram

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