Virtuelle Eröffnung – alle Videos im
YouTube-Kanal
Intro: Zugang zum Entrée mit dem Ausstellungsplakat
Begrüßung: Galerist und Kunsthändler Dr. Wilfried Karger
begrüßt zur Eröffnung seiner letzten Ausstellung im
stilwerk Berlin mit Werken des Bildhauers Werner Stötzer
Begrüßung als PDF
Laudatio: Dr. Fritz Jacobi, Kunsthistoriker, Kustos der
Neuen Nationalgalerie Berlin a. D.
Laudatio als PDF
Dank an Sylvia Hagen den Laudator Dr. Fritz Jacobi.
Rundgang: Film von Peter Graetz (Kamera) und Axel Funk (Schnitt)
Am 22. Juli 2020 jährt sich der Todestage von Werner
Stötzer zum 10. Mal - ein triftiger Grund sich des
Werkes eines der großen Bildhauer Deutschlands in der
zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zu erinnern.
Der Kunsthandel Dr. Wilfried Karger im stilwerk Berlin
gedenkt ihm mit einer kleinen Ausstellung im Entrée des
Showrooms vom 29. Mai bis zum 25. Juli 2020.
Die Eröffnung konnte leider nur virtuell durchgeführt
werden, Videos siehe oben.
Es besteht die Hoffnung, zum Ende der Ausstellung eine
Finissage veranstalten zu können, die auch zugleich den
Schlusspunkt unter eine zehnjährige
Präsenz des Kunsthandels Dr. Wilfried Karger mit
figurativer Skulptur im stilwerk Berlin setzen wird.
Eine einmalige Präsentation der besten Traditionen
figurativer Skulptur der Nachkriegszeit findet damit ihr
Ende.
Im Umfeld des 10. Todestages von Werner Stötzer und in
seiner Ausstellung im stilwerk Berlin soll das
Werkverzeichnis seiner Plastiken abgeschlossen und
vorgestellt werden. Erarbeitet wurde dieses durch Astrid
Volpert und Inge Zimmermann unter Mitarbeit von Bab
Kirkmann, finanziert wurde es durch das Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes
Brandenburg, durch die Staatskanzlei, durch die Stiftung
Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft Bildkunst und
durch Sylvia Hagen.
»Werner Stötzer gelingt es, das Figurative aus seiner
naturnahen Gegebenheit ein Stück weit zu lösen und in
eine Form der Entsprechung umzusetzen, was soviel
bedeutet, wie den Körper in seinen typischen Merkmalen
erkennbar zu belassen, ihm aber gleichzeitig
Wertigkeiten zuzuordnen, die als eine Art
Schwingungsfeld die Realität gewissermaßen aufbereiten,
relativieren, in weiterreichende Bezüge einbinden.
Stötzer verändert, überlängt, staucht, ballt und
rhythmisiert das Körpergebilde, um akzentuierend
sinnlich evozierte Deutungen vorzunehmen, Impulse zu
setzen und Kraftströme einfließen zu lassen. Körper und
Raum verschränken sich miteinander zu komplexen
Gestaltgefügen, die sowohl Verfremdung als auch
Anziehung bewirken - auratisch verdichtet in einer
sinnbildhaften, kubisch ausgerichteten Statuarik.«
(Fritz Jacobi)
Diese, seine eigene Formqualität fand er insbesondere in
der Auseinandersetzung mit dem Stein.
»Ich lobe den Stein«, bekannte Stötzer 1973, »er setzt
Grenzen. Er ist uralt und seine Härte zwingt, sich
normal zu benehmen. […] Der Stein führt auf das
Wesentliche.«
In dieser Haltung prägte Werner Stötzer mehrere
Generationen von Bildhauern, sowohl als Gastdozent und
Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee als
auch in seinen Meisterklassen an der Akademie der Künste
der DDR in Berlin, dessen Mitglied er seit 1978 war.
Gezeigt werden in der Ausstellung acht Skulpturen aus
Stein, eine aus Holz, ein Steinguss, ein Gips, der
bisher noch nicht gegossen wurde, acht Bronzegüsse, ein
Eisenguss und 16 Zeichnungen aus dem Nachlass, eine
kleine Ausstellung eines großen Bildhauers, ein guter
Schlusspunkt unter eine zehnjährige Präsenz figurativer
Skulptur im stilwerk Berlin.
Für größere Darstellung/Detailinfos auf die
Abbildungen klicken.
|
|
|
o.: Große
Stürzende, 1970 / Kleine Stele, o. J.
r. o.: Sitzender Akt, aufgestützt, o. J.
r. u.: Liegender weiblicher Akt, 1985 |
|
|
|
Das Schiff,
2006 - 2008 / Torso, o. J. /
Sylvi, 90er Jahre |
|
|
|
Spanischer
Torso, o. J. / Woge, um 2000 /
Guernica, für Paul Eluard, o. J. |
|
|
|
|
Kleine
Sitzende, um 1970 / Zigeuner von Marzahn II, 1980/81 /
Artist, 1963 / Mutter mit Kind, 1986/87 |
neu in der Ausstellung ab 4.8.2020
(sowie zwei weitere Arbeiten ohne Abbildung):
|
|
|
Torso,
Prenzlauer Berg, 1995 / Sirene I, 2010
/ Stürzender, 2001 |
|
|
Weiblicher
Torso, 1994 / Liegende (Spinne), 1999 |
|
nicht benannte Kreide-,
Kohle- und Tuschzeichnun-
gen – Detailangaben und Datierung siehe in der größeren
Darstellung
Werkfotos und -repros
(außer fünf mal neu in der Ausstellung):
Hermann Büchner |
|
|
Blick in die Ausstellung,
für größere Darstellung auf die Bilder klicken
Fotos: Dietrich Graf
Werner Stötzer, Bildhauersymposium Krugberg/Seelow, 1992
· Foto: Horst Wiese
|
Biografie Werner
Stötzer wurde am 2. April 1931 in Sonneberg geboren.
Er wuchs in Steinach auf und nach einer Ausbildung zum
Keramikmodelleur an der Fachschule für angewandte
Kunst in Sonneberg studierte er von 1949 bis 1951 an
der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in
Weimar bei Heinrich Domke, Hans van Breek und Siegfried
Tschiersky. Aufgrund der Neuausrichtung der Hochschule
setzte er sein Studium von 1951 bis 1953 in Dresden an
der Hochschule für Bildende Künste bei Eugen Hoffmann
und Walter Arnold fort. Von 1954 bis 1958 war er
Meisterschüler bei Gustav Seitz an der Akademie der
Künste in Berlin. Zu den Meisterschülern dieser Zeit
gehörten u. a. Manfred Böttcher und Harald Metzkes, mit
denen ihn eine lebenslange Freundschaft verband, aber
auch der Maler Ernst Schroeder. Beeinflusst wurde er auch
von dem Bildhauer Waldemar Grzimek und durch das Theater
von Bert Brecht und Helene Weigel. Nach dem Ende der
Meisterschülerzeit war Stötzer als freischaffender
Künstler tätig.
1974 arbeitete er an der Umsetzung des Films »Der nackte
Mann auf dem Sportplatz« von Konrad Wolf mit, der in
seiner Heimatstadt Steinach und in Steinheid gedreht
wurde. Er übernahm darin auch selbst eine kleine
Nebenrolle als Bürgermeister.
Werner Stötzer war auch lehrend tätig, von 1975 bis 1978
als Gastdozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Von 1987 bis 1990 hatte er eine Professur mit
künstlerischer Lehrtätigkeit an der Akademie der Künste
der DDR inne. Ab 1978 war er ordentliches Mitglied und
von 1990 bis 1993 Vizepräsident der Akademie der Künste.
Dort wurde er selbst zum Mentor zahlreicher Künstler. Zu
seinen Meisterschülern an der Akademie der Künste
gehörten u. a. die Bildhauer Horst Engelhardt, Berndt
Wilde und Joachim Böttcher, von 1989 bis 1992 der Maler
und Bühnenbildner Mark Lammert.
Studienreisen führten ihn unter anderem in die
Tschechoslowakei (1955), die Sowjetunion (1958), nach
China (1957), Ungarn, Österreich (1957), Polen und in
die Schweiz.
1980 verlegte er seinen Wohnsitz und sein Atelier von
Berlin nach Altlangsow am Rande des Oderbruchs, in ein
ehemaliges Pfarrhaus. Führend war er daran beteiligt, in
dem benachbarten Beet- und Schulhaus regelmäßige
Ausstellungen bildender Kunst zu organisieren.
Am 22. Juli 2010 ist Werner Stötzer in Altlangsow
verstorben. Sein Grab ist auf dem Friedhof in Altlangsow.
Preise und Auszeichnungen:
1962 Will-Lammert-Preis der Deutschen Akademie der
Künste in Berlin (Ost, 1975 Käthe-Kollwitz-Preis der
Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost), 1977 und
1986 Nationalpreis der DDR, 1994
Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Bildhauerei, 2008 Preis
des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für das
Lebenswerk, 2009 Ehrenbürgerwürde der Stadt Seelow
Ausstellungen:
1960 Berlin, Staatliche Museen zu Berlin,
Nationalgalerie und Paris, 1963 Magdeburg,
Kulturhistorisches Museum (zusammen mit Gerhard Kettner),
1964 Altenburg, Greifswald, Stralsund, Erfurt, 1965
Wien, Galerie »ZB« (zusammen mit Gerhard Kettner), 1970
Potsdam, 1972 Leipzig und Dresden, 1979 Rostock, Galerie
am Boulevard, 1982 Ravensburg, 1986 Bremen,
Gerhard-Marcks-Haus, 1995 Zürich, World Trade Center,
1996 Lago Maggiore, Vira - Gambarogno Tessin Schweiz,
1998 Frankfurt am Main, Galerie Schwind, 1999 Duisburg,
Wilhelm Lehmbruck Museum, 2000 Düsseldorf, Galerie
Beethovenstraße, 2001 Berlin, Galerie Leo Coppi, 2002
Berlin, galerie+edition refugium, 2003 Frankfurt am
Main, Galerie Schwind, 2004 Bremen, »Sich dem Stein
stellen«, Gerhard-Marcks-Haus, 2005 Dresden, Galerie
Beyer, 2005 Leipzig, Galerie Schwind, 2006 Berlin,
Akademie der Künste (Berlin), »Märkische Steine«, 2006
Dresden, Leonhardi-Museum, »Wegzeichen«, 2006 Berlin,
Galerie LEO.COPPI, 2009 Frankfurt am Main, Galerie
Schwind, 2013 Hamburg, Open-Air-Schau Figur als
Widerstand am Jungfernstieg (zusammen mit Alfred
Hrdlicka und Bernd Stöcker, 2011 Georg-Kolbe-Museum
Berlin.
Seit 1956 war Werner Stötzer an 120 Ausstellungen
beteiligt und hatte 80 Einzelausstellungen.
... ein letzter Blick in die einmalige Dauerausstellung
figurativer Skulptur
Finissage, Fotos: Dietrich Graf:
|
|
|
langjährige Begleiter meiner
Ausstellungstätigkeit |
weit angereist aus Wittenberge: einer meiner
Kommilitonen |
die einzige Holzskulptur in der Ausstellung |
|
|
|
vor dem Lorbeerstrauch |
sie machte die Stötzer-Ausstellung möglich |
Kollegin Galeristin, Bildhauerin und
Kunstwissenschaftlerin |
|
|
|
Kollegin Galeristin und Kollege
Kunsthistoriker |
im Mittelpunkt die leider flüssige Schweizer
Schokolade |
drei Künstlerkollegen und die Melancholie
von Richard Heß |
|
|
|
der Ringer von Jürgen Weber |
der langjährige Fotograf und Webmaster, wie
immer im Hintergrund |
Chefredakteur und Autorin meines letzten
Artikels im Tagesspiegel |
|
|