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Ausstellung im Kabinett des showrooms
im stilwerk Berlin
»Köpfe«
Zeichnungen von Ronald Paris und Plastiken und Medaillen von
Anna Franziska Schwarzbach
10. August bis 22. September 2018
geöffnet
Di – Fr 14 – 19, Sa 10 – 19 Uhr
bei freiem Eintritt
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Info-/Einladungs-
faltblatt
PDF |
Vernissage: Donnerstag, den 9. August 2018
es spricht:
Dr. Gerlinde Förster, Kunstwissenschaftlerin
Rede
Leiterin der Galerie Kunstflügel, Rangsdorf |
Werkabbildungen
Biografien
Bilder Eröffnung/Ausstellung |
Von Ronald Paris, der am 12. August dieses Jahres seinen
85. Geburtstag feiern kann, und der in diesem Jahr mit
Ausstellungen seines malerischen Werkes im Schlossmuseum
Sondershausen, im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus,
in der Galerie Himmelreich in Magdeburg und in der
Galerie des Landkreises Teltow/Fläming in Wünsdorf schon
gewürdigt wurde, sind in dieser Ausstellung
ausschließlich Zeichnungen zu sehen.
Einige seiner Porträtbilder von Roland Paris haben in
der DDR heftige Diskussionen, d.h. kritische
Auseinandersetzungen durch die offizielle Kunstpolitik
hervorgerufen, wie das Bild des Philosophen und Rektors
der Humboldt- Universität Prof. Dr. Wolfgang Heise oder
des Spanienkämpfers, Sängers und Schauspielers Ernst
Busch. weil sie nicht den Vorstellungen von
›revolutionären Helden‹ entsprachen. Das Bild von Ernst
Busch wurde vom Ministerium für Kultur der DDR angekauft
und ist bis heute spurlos verschwunden. Mit der
Verleihung der Ehrenbürgerschaft Berlins an Wolf
Biermann erhielt Ronald Paris den Porträtauftrag für die
Galerie der Ehrenbürger im Berliner Abgeordnetenhaus.
Den Dramatiker und Regisseur Heiner Müller hat er
gemalt, die Grand Dame des Deutschen Theaters, die
inzwischen verstorbene Schauspielerin Inge Keller sowie
den Regisseur und Intendanten der Komischen Oper Berlin
Harry Kupfer.
Seit den sechziger Jahren entstanden viele Zeichnungen,
als Vorarbeiten für Bilder oder als freie Studien vor
dem Modell, sehr lebendig, noch frei von künftigen
Bildvorstellungen, auf die Psyche seines Gegenüber
zielend. Zeichnungen entstanden unter anderem von Hanns
Eisler, Otto Nagel, Arno Mohr, Dieter Mann oder Günter
Kuhnert.
Erstmals zeigt nun Ronald Paris etwa 30 dieser
Zeichnungen, ausschließlich, ohne Malerei, in einer
Ausstellung, eine beeindruckende Ergänzung zu seinen
vier Ausstellungen des malerischen Werkes im Jahr seines
85. Geburtstages.
für größere Darstellung und Werkdetails auf die
Abbildungen klicken
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Harry Kupfer,
1988 / Heiner Müller, 1988 |
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Prof. Wolfgang
Heise, 1966 / Prof. Ernst Schumacher, 1986 / Wolf
Biermann, 2009 |
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Otto Nagel,
1964 / Arno Mohr, 1970 |
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Ernst Busch,
1969/71 / Inge Keller, 2009 / Hanns Eisler, 1962 |
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links:
Helene Weigel als Frau Flinz, 1962
unten:
Günther Kunert, 1966
Meine Mutter, 1988
Kreszensia Mühsam, 1958 |
Anna Franziska Schwarzbach ist eine bekannte Berliner
Bildhauerin. Im öffentlichen Raum von Berlin stehen 12
Plastiken von ihr, unter anderem das 2014 übergebene
Lise-Meitner-Denkmal im Ehrenhof der Humboldtuniversität
Berlin. Gefragt ist sie auch als Porträtist und Medailleur - insofern eine plastische Ergänzung zu den
Handzeichnungen von Roland Paris.
Der Cellist Mistislav Rostropovich, die Begründerin der
Eisengießerei Lauchhammer, Oberhofmarschallin Benedicta
Magaretha Freifrau von Löwendal, die Bildhauerin Inge
Hunzinger, Prof. Dr. Dr. Friedrich Jung, der bekannte
Arzt, Pharmakologe und Arzneimittelpolitikers und
Mitbegründer der Leibnitz-Sozietät der Wissenschaften zu
Berlin, Marie Sklogowska Curie, Alexander Sergejewitsch
Puschkin, Lise Meitner, Ossip Flechtheim oder auch
Peter, ihr Mann, sind Porträts aus der Ausstellung.
Daneben gibt es einige starke, zum Teil expressive
Köpfe, ohne dass diese Porträts wären.
Erstmalig zeigt die Galerie auch Medaillen, ein im
Kunsthandel unterschätztes Metier plastischen
Gestaltens. Diese werden bisher ausschließlich in
gesonderten Auktionen gehandelt, nicht als Reliefs, die
es im plastischen Sinne eigentlich sind.
Udo Lindenberg wäre hier zu nennen neben Otto Dix, Lise
Meitner, Albert Einstein, Johann Georg Elsner, Erich
Mühsam oder Manfred Butzmann.
oben:
Dramatischer Kopf, 1986
Die unbekannte Prominente, 2010
Mstislav Rostropovich, 2007
rechts:
Porträt Paul, 1992
Medaillen:
Marion Samuel, 2012
Einstein, 1998
Kokoschka, der Alte, 2002
Udo Lindenberg, 2016
unten:
Alexander Puschkin, 2017
Kim (Holzstudie in Bronze), 1977
Frotscher, 2018 |
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Ronald
Paris
1933 in Sondershausen geboren.
1948 – 1950 Lehre als Kunstglaser und Glasmaler in
Weimar, 1950 bis 1952 Arbeiter- und Bauernfakultät
der Friedrich-Schiller-Universiät Jena. 1952 – 1953
Volontär im Museum Gotha Schloss Friedrichsstein.
1953 – 1958 Studium der Wandmalerei an der
Hochschule für |
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bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee bei Kurt Robbel,
Arno Mohr, Bert Heller, Gabriele Mucchi und Toni Mau,
anschließend freischaffender Maler in Berlin. 1959 erste
Russlandreise: 3000 Kilometer an der Wolga. 1963 bis 1966
Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste bei Otto
Nagel. 1967 Käthe-Kollwitz-Preis der Deutschen Akademie der
Künste. 1975 Umzug nach Rostock. 1979 bis 1989 Vorsitzender des
Komitees der Intergrafik. 1976 Nationalpreis der DDR II. Klasse
für Kunst und Literatur. 1985 Übersiedlung nach Rangsdorf. Bis
1991 Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler der DDR in
Berlin. 1993 bis 1998 Professur an der Hochschule für Gestaltung
Burg Giebichenstein in Halle (Saale). 2013 Kunstpreis des
Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für das Lebenswerk.
Arbeiten von Ronald Paris sind in folgenden Museen und
Sammlungen:
Nationalgalerie Berlin, Sammlung Neue Meister Dresden,
Märkisches Museum Berlin, Sammlung Ludwig in Oberhausen, Casa
las Amerika Havanna, Kunstsammlungen Weimar, Sammlung der
Zeichnungen Gera, Staatliches Museum Schwerin, Kunsthalle
Rostock, Museum der bildenden Künste Leipzig, Angermuseum
Erfurt, Kunstsammlungen Sondershausen, Kunsthistorisches Museum
Magdeburg, Kunstsammlungen Neubrandenburg, Städtische Galerie
Cottbus, Galerie Junge Kunst Frankfurt/Oder, Eremitage St.
Petersburg.
Internetpräsenz:
www.ronaldparis.de
Anna
Franziska Schwarzbach
wurde 1949 in Rittersgrün im Erzgebirge als Tochter
des Bildhauers und Designers Hans Brockhage geboren.
Nach dem Abitur, das sie in Schwarzenberg erwarb,
beendete sie – wie in der DDR häufig üblich –
zunächst eine praktische Ausbildung: sie legte die
Facharbeiterprüfung für Rinderzucht ab. 1968 bis
1973 Studium der Architektur an der Kunsthochschule
Berlin-Weißensee bei |
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Professor Selman Selmanagić, das sie 1973 mit dem Diplom
am Institut für Theaterbau abschloss. 1973 bis 1975 Architektin
im Projektierungsbüro des IHB, Mitarbeit am Palast der Republik.
1975 bis 1979 Abendstudium der Porträtplastik an der
Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 1977 Aufnahme in den Verband
Bilderder Künstler der DDR, seitdem freischaffend als
Bildhauerin in Berlin tätig.
1990 bis 1993 Gründung und Durchführung des »Berliner
Eisengusssymposium«.
Sie erhielt folgende Kunstpreise:
1992 Süddeutscher Medaillenpreis Schweinfurt, 1994 Kunstpreis
der ARAG/ Düsseldorf und Kunstpreis des VBK, 1995 Benninghaus
Kunstpreis, 1998 Ernst-Rietschel-Preis für Bildhauerei, 2010
Hilde-Broehr-Preis für Medaillenkunst, 2016 Deutscher
Medaillenpreis.
Arbeiten von Anna Franziska Schwarzbach befinden sich in
folgenden Museen:
Kloster »Unser Lieben Frauen« Magdeburg, Nationalgalerie Berlin,
Münzkabinett Berlin, Kupferstichkabinett Berlin, Märkisches
Museum Berlin, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Staatliche
Münzsammlung Dresden, Staatliche Galerie Moritzburg Halle,
Kunsthalle Mannheim, Galerie Junge Kunst Frankfurt/Oder.
Internetpräsenz:
www.franziska-schwarzbach.de
Bilder von der Eröffnung
und Blicke in die
Ausstellung
Fotos von Dietrich Graf
für größere Darstellung auf die Bilder
klicken
Rede von Dr. Gerlinde
Förster zur
Eröffnung
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