Dramatischer Kopf oder Fragment einer
liegenden Figur, 1986, Bronze,
36 × 21 × 30 cm
Foto: Armin Herrmann, Berlin
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Skizzen zur Figur/Vorstufen
der Plastik
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Die Bronzeplastik
»Dramatischer Kopf oder Fragment einer liegenden Figur«
von Anna Franziska Schwarzbach
ist seit geraumer Zeit auf der Website des Kunsthandels
abgebildet.
Ausgestellt war sie in der Ausstellung
»Köpfe«
Zeichnungen von Ronald Paris
Plastiken und Medaillen von Anna Franziska Schwarzbach
im Jahre 2018 im damaligen Kabinett.
»Dramatischer Kopf (1986, Bronze) reduziert die plastische
Körperlichkeit zum Fragment, zur versehrten, verzehrten,
gebrochenen, in Auflösung begriffenen Form. Das gestattet der
Bildhauerin, in Kürzeln zu reden anstatt niederzuschreiben. Sie
vermag aber auch die taktilen und visuellen Reize des Eisens zu
mobilisieren, macht Widerstand wie Elastizität sichtbar,
produziert harte Übergänge von aufgerissenen zu geglätteten, von
rauen zu polierten Stellen.«
So schrieb Klaus Hammer in seiner
Rezension zur Ausstellung im nd.
Es ist ein Kopf voller Spannungen zwischen allen Schattierungen,
die das Leben für den Menschen bereithält und in das Gesicht
eingräbt, kein Porträt also, sondern ein Bild vom Menschen, wie
viele Köpfe der Anna Franziska Schwarzbach.
Entstanden aber ist der Kopf folgendermaßen:
Die Künstlerin erhielt 1986 vom Kulturamt des Stadtbezirkes
Berlin-Weißensee den Auftrag, einen liegenden Mann in Stein zu
meißeln. Nach mehreren kleinen Zeichnungen baute sie eine
überlebensgroße Figur in Gips als Vorlage für die Skulptur aus
Sandstein, die heute in der Nähe der Freilichtbühne am Weißen
See liegt. Das Gipsmodell ist im Laufe der Zeit zerfroren und
von Schnecken zerfressen bis irgendwann nur noch der Oberkörper
mit der Hand am Ohr übrig blieb. Sie nannte das Ensemble »Das
Ohr entstand aus der Stille – in Erwartung auf einen Laut«, aber
auch dieses zerfiel mit den Jahren und sie hatte nur noch den
Kopf. Nach fast 30 Jahren ließ sie diesen dann in Bronze gießen
und so entstand 2013 der dramatische Kopf in der heutigen
faszinierenden Form: die Lösung des Halses, immer sinnbildend
für einen Kopf, überzeugend und voller Spannung – ein
wundersames Glück einer ›Resteverwertung‹.
Auch so kann beeindruckende Plastik entstehen.
Neuerdings sind die Medaillen der Anna Franziska Schwarzbach
auch in der
MEDIALA … Rack and
Hamper Gallery in New York vertreten, sie haben den Sprung
über den Atlantik geschafft – ein Anlass, an die jüngste Auflage
ihrer Beethoven-Medaille zu erinnern. (siehe dazu auch den
Newsletter vom Januar d. J.)
Diese Beethoven-Medaille wird ab Sommer 2021 im Staatlichen
Münzkabinett München ausgestellt sein, wenn der neue Katalog der
Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst (Medaillen 2006 bis
2020) erscheint. Die Auflage umfasst 20 Güsse der Gießerei Roman
Pecher. Die Medaille kann für 450 € erworben werden.
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2018, 135 x 95 x 5 mm, Bronze, Gießerei Roman Pecher
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Bestellungen werden gerne entgegengenommen, Ende April werden
die Güsse vorliegen, ebenso wie jene der neuen Auflage des
Sündenbocks in Neusilber. Sie umfasst 12 Güsse, die es demnächst
zum Preis von je 1400 € geben wird, gerne nehme ich auch dafür
Vorbestellungen entgegen.
entstanden 2010, 9,5 x 15 x 5 cm, für größere Darstellung auf
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Sehr geehrte Damen und Herren,
soweit einige neue Nachrichten im März. Nun sind wir in der
dritten Welle, ein Ende ist nicht abzusehen. Warten wir auf den
Frühling und auf einen Impftermin - bleiben Sie gesund.
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Wilfried Karger |
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